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2. Februar: Mariä Lichtmess

Vierzig Tage nach der Geburt Christi wird zur Erinnerung an den Besuch Marias im Tempel das Fest der Lichterweihe gefeiert. Zu Mariä Lichtmess kommt noch einmal die weihnachtliche Lichtsymbolik zur Geltung. In den Kirchen finden Kerzenweihen statt, früher auch Lichterprozessionen. Das Licht, eben Christus, holte man sich auf diese Weise ins Haus und hatte ihn bei den Rosenkranzgebeten, Unwettern, Krankheit, Sterben und Tod bei sich. Früher brachten die Bäuerinnen das rohe ungebleichte Wachs zum Markt und tauschten es bei einem Stand der Wachszieher und Lebzelter in Kerzen um und ließen diese anschließend beim Kirchgang weihen. Auch die schwarzen oder roten Wetterkerzen wurden geweiht und im Haus an einem besonderen Platz verwahrt und bei Gewittern angezündet, um Schaden von Haus und Hof abzuhalten.

Zu Lichtmess war die Weihnachtszeit offiziell zu Ende, für die Bauern begann die Feldarbeit, aus diesem Grund fiel der Einstand der neuen Dienstboten auch auf diesen Tag. „Liachtmess machen“ bedeutete früher soviel wie den „Dienst aufsagen“. Der 2. Februar war daher der Termin des Dienstbotenwechsels. Aus diesem Anlass gab es Lichtbratlessen, jeweils veranstaltet vom neuen Dienstherrn. Das Festmahl bestand aus einem Lichtbratl mit Krautsalat, Semmelknödeln und gedörrter Suppe mit Mehlkoch (Süßer Brei).

Am Einstandstag der Ehaltn (Dienstboten) gab es Tanzmusik in den Wirtshäusern, in der Glanglwoche wurde viel gegessen und getanzt, es waren halboffizielle Feiertage.
Viele Kleintiere konnten nicht in den neuen Dienst mitgenommen werden. Aus diesem Grund wurden Glanglmärkte (glangl kommt von herumziehen) abgehalten, an denen Kleintiere und Geflügel neue Besitzer fanden. Ein noch heute gut besuchter Glanglmarkt findet jedes Jahr am Samstag nach Lichtmess in Wels statt. Auch für die Handwerker hörte die Arbeit bei Kunstlicht auf. Diese begann am Montag nach dem Gedenktag des Erzengels Michael am 29. September. Zur Feier des Tages bekamen die Gesellen und Lehrlinge oft den Nachmittag frei.

Mariä Lichtmess galt als bedeutender Lostag, das Gedeihen der Ernte wurde auf Grund des Wetters vorherzusagen versucht.
Heute liegt die Bedeutung des Tages vor allem in der kirchlichen Segnung der Kerzen.
Die Krippen werden an diesem Tag abgebaut.


Hinweis (Archiv):
Lichtbratlessen im Brauchtumsmuseum Goldwörth
Das Brauchtumsmuseum in Goldwörth eröffnete den Jahresreigen mit einem Lichtbratlessen
am Sonntag, 2. Februar 2014 ab 11 Uhr.
–  Mit offenem Singen und Musizieren
–  alle sind zum Mitmachen eingeladen
–  eigene Musikinstrumente mitbringen!
Musik: Organisator Hubert Pommermayr
Mittags wurde ein Bratl serviert, Ausklang am Nachmittag bei einer Jause.